Unerwiderte Liebe ist frustrierend.
Wataru Sajou ist in die Klassenschönheit Aika Natsukawa verliebt. Er träumt davon, dass die beiden ein Paar werden, und versucht immer wieder, sie für sich zu gewinnen. Doch eines Tages stellt er sich der vermeintlichen Realität: „Für dieses unerreichbare Wesen bin ich nicht der Richtige, oder?“
Er versucht, Abstand zu gewinnen, was Aika schockiert: „Hasst er mich nun vielleicht?“ Ob ihrerseits etwa doch Zuneigung im Spiel ist?
Vorhang auf für eine romantische Komödie über scheinbar unerwiderte Liebe, die durch diverse Missverständnisse unvermeidlich Herzschmerz mit sich bringen wird!
Herbert Ostwald –
Der Dreamy Realist hat mich unerwartet positiv überrascht, besonders weil der Titel nicht wie üblich mit dem schicksalhaften Moment der ersten Begegnung anfängt, sondern als die sprichwörtliche rosarote Brille wegfällt und der Protagonist Wataru Sajou realisiert, wie absurd und unrealistisch seine unerwiderte Liebe zu seiner Angebeteten Akia Natsukawa ist, welche wie eine weit entfernte Blume auf einem Berggipfel erscheint. Dabei beginnen sich mit etwas Abstand neue Ansichten dem Protagonisten zu eröffnen über sein Umfeld, und er hilft einigen in ihren romantischen oder zwischenmenschlichen Beziehungen, denn erstaunlicherweise scheint Wataru ein Händchen dafür zu haben sich in andere hineinversetzen zu können. Auch Aika beginnt mit dem veränderten Verhalten ein gewisses Unbehagen zu verspüren und versucht ihre Gefühle näher zu erforschen.
Das Papier ist recht stabil, griffig und lässt sich gut blättern. Die Seiten sind dick genug, dass Schrift oder Illustrationen nicht störend auf die Gegenseite durchscheinen. Die Schriftart ist gut lesbar und kommt genauso wie die Illustrationen gut rüber. Einzig die besondere Schriftart für Texte auf den Smartphones ist etwas problematisch, zumindest in der Druckfassung weist sie einige verblasste Stellen immer wieder auf. Es ist zwar nicht unlesbar, aber fällt eindeutig durchgehend auf. Vielleicht sollte man die Wahl dieser zukünftig überdenken oder mit den Verantwortlichen für den Druck nochmal kurzschließen. Die Übersetzung erscheint mir auf einem durchgehend sehr guten Niveau. Keine wiederholenden Formulierungen und man beschränkt sich nicht auf simple Sätze, sondern verwendet auch sehr verschachtelte, komplexere Sätze. Gut gefiel mir auch, dass man einige Redewendungen und Otaku-Begriffe drin gelassen hat und sie mit Kommentaren dem Leser näher erklärt.
Fazit:
Insgesamt kann ich My Dreamy Realist empfehlen. Es ist zwar Eingangs nicht direkt die große Romantik, aber es bietet eine interessante Sicht auf zwischenmenschliche Beziehung und wie Menschen basierend auf unterschiedlichen Erfahrungen und Persönlichkeiten, Situation und Handlung anders interpretieren. Allgemein ist es recht angenehm und teils erheiternd, den Gedanken von Wataru zu lauschen. Der Titel hält sich mit vielen der üblichen Rom-Com Klischee zurück und bietet eine recht große Bandbreite unterschiedlicher Charaktere und Konflikte.
Verifizierter Kauf.